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Salis, Johann Gaudenz von.
Gedichte. Gesammelt durch seinen Freund FRIEDRICH MATTHISSON. Mit einem Titelkupfer und einer Textvignette (CONRAD GESSNER del., J.HEINRICH MEYER sc.).
Zürich,,
bey Orell, Gessner, Füssli und Compagnie
1793..
XII, 105, (1) S..
Halblederband mit Rückenvergoldung.
0 €
Erste Ausgabe (Goedeke V,430,6. u. XII,175,5; Rümann 989). - Auf stärkerem Schreibpapier. Vereinzelt leicht fleckig.
J.G.v.Salis (Schloß Bothmar/Malans 1762 - 1834 Seewis) entstammte altem Graubündner Adel. Seine Erziehung durch Privatlehrer war geprägt vom Geist der Aufklärung und von französischer Weltläufigkeit. 1779 trat er der Schweizer Garde in Versailles bei, wurde noch im gleichen Jahr Offizier. Als "ein Verteidiger der Freiheit und der Menschenrechte", wie er sich 1791 selbst bezeichnete, blieb er der Armee auch nach den revolutionären Umwälzungen in Frankreich treu. Erst der Terreur und die Hinrichtung LOUIS XVI. veranlaßten ihn, den Abschied zu nehmen und in die Schweiz zurückzukehren. Doch stellte er sich hier später ganz in den Dienst der helvetischen Republik. Bemerkenswert ist, wie er während all der Jahre als Militär Ausgleich als Dichter suchte und fand, und mehr noch, daß seine Gedichte, inspiriert von der empfindsamen Poesie des Göttinger Hains, v.a. HÖLTYs, geprägt sind von einer starken Sehnsucht nach Natur und nach einer "heilen Welt, die den Deformationsprozeß der Zivilisation konterkariert. Mit dem 'Idyll' der naturhaft-ländlichen Schweiz entwarf Salis ein Gegenbild zur Entfremdung großstädtischen Lebens, die er selbst in Paris kennengelernt hatte." (Killy 10, 119). Obwohl eine halbjährige Reise 1789/90 durch Deutschland und Begegnungen mit GOETHE, SCHILLER, WIELAND, HERDER seine literarische Entwicklung beeinflußten, auch eine Nähe zur Dichtung Matthissons unübersehbar ist, bleibt seine Lyrik ganz originell. Sein Dichten war ihm Mittel zur Lebensbewältigung. "Sein Ideal war, die beiden Seiten seiner Existenz ... ihre je eigene Weise produktiv werden zu lassen, die Alltagswelt zu meistern und gleichzeitig in schöpferischer Muße Erfüllung zu finden." (ebda). "Er ist ... der stärkste Repräsentant der sentimentalen naturschildernden Richtung in der Poesie des [18.] Jahrhunderts ...." (ADB, 30,248). Die Illustrationen stach J.H.MEYER, später GOETHEs "Kunscht-Meyer", nach Zeichnungen von SALOMON GEßNERs Sohn JOHANN CONRAD (1764 - 1826), der in Rom bei TISCHBEIN geschult wurde, wohin er u.a. als Begleiter C.PH.MORITZ' und Meyers gekommen war.
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